Der Rosengarten – ein Ort zum Verweilen
1926 gab es erstmals Überlegungen, im Kurgarten als zusätzliche Attraktion einen Rosen- und Staudengarten anzulegen. Da die Kurgärtnerei von ihrem traditionellen Standort am südöstlichen Rande des Kurgartens an ihren heutigen Platz umgezogen war, bot sich der freigewordene Standort inklusive der benötigten und erfreulicherweise schon vorhandenen Infrastruktur für ein Schmuckgärtchen geradezu an. Das neue Projekt „Rosengärtchen“ sah viele kleinere Beete vor, die streng axial an einem Hauptweg aufgereiht wurden. Dieser Weg ist bis heute erhalten. Die schmäleren Nebenwege mit
Bänken rahmten die Hauptachse ein, die auf eine ebenfalls noch erhaltene Bruchsteinmauer am Terrainvorsprung zulief. Der Rosengarten befindet sich noch immer an derselben Stelle, allerdings sind Beetanordnung und Einfassungen heute stark vereinfacht. Der von Wolfgang Singer entworfene Rosengarten war das erste überzeugende formal gestaltete Element, das geradezu zum Verweilen und Sitzen einlud. Man hatte eingesehen, dass nicht alleine Spaziergänge und Wanderungen im Park für die Erholung der Kurgäste wirksam waren, sondern ebenso geruhsame, beschauliche Orte des Verweilens sich als notwendig erwiesen.